|
Kickboxen
WAS IST KICKBOXEN? Kickboxen (auch Kickboxing) ist eine Kampfsportart, bei der das Schlagen mit Füßen und Händen wie bei den Kampfsportarten (Karate oder Taekwondo) mit konventionellem Boxen verbunden wird. In den einzelnen Schulen und Sportverbänden ist unterschiedlich geregelt, ob der Gegner gehalten werden darf oder welche Trefferflächen beim Gegenüber erlaubt sind. Tiefschläge sind immer tabu, jedoch sind in manchen Verbänden Tritte auf die Oberschenkel (Lowkicks) erlaubt. Verbandsabhängig unterschiedlich geregelt ist auch die Verwendung von Handdrehschlägen und Fußfegern (Techniken, mit denen der Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht wird). Allen Verbänden gemeinsam ist das Verbot des Schlagens auf den Rücken und auf Gegner, die am Boden liegen, sowie das Werfen des Konkurrenten. GARDE UND GURTE Ähnlich wie beim Karate und anderen Kampfsportarten können die Trainierenden in manchen Kickboxverbänden Grade (Kyu/Dan) erreichen, die durch einen farbigen Gurt gekennzeichnet werden. Zu Beginn hat man keinen Gurt, man spricht vom weißen Gurt. Danach können durch Prüfungen weitere Grade erreicht werden. In der Folge tragen die Sportler den entsprechenden Gurt und erhalten häufig auch eine Urkunde über die erfolgreiche Prüfung. Der schwarze Gurt entspricht dem Meistergrad (Dan). Danach können weitere Meistergrade durch spezielle Prüfungen erreicht werden, in den meisten Verbänden sind Prüfungen bis zum 4. Dan möglich. Oft werden diese DAN-Grade jedoch an Leute verliehen, die sich für diesen Sport verdient gemacht haben. Dazu zählen langjährige Trainer und erfolgreiche Kämpfer. WETTKAMPFARTEN Es gibt verschiedene Wettkampfarten, in denen sich Gegner gleicher Gewichtsklassen im Ring bzw. auf der Matte (Tatami) gegenüberstehen. Semikontakt (Pointfight) Bei dieser auch als Pointfighting bekannten Disziplin wird nach jedem erfolgreichen Treffer am Körper des Gegners der Kampf kurzzeitig unterbrochen, und die Kämpfer begeben sich wieder in die Ausgangsstellung. Jeder Treffer wird während dieser kurzen Unterbrechung von drei Kampfrichtern bewertet. Können sich die Kampfrichter nicht auf eine Bewertung einigen, gibt es keinen Punkt, denn die Techniken sollen sauber und eindeutig ausgeführt werden. Letztendlich gewinnt derjenige, dem am meisten Punkte zugesprochen werden. Semikontaktkämpfe werden auf Matten (Tatami) und nicht im Boxring ausgetragen. Die Größe der Kampffläche ist 7 × 7 m. Jede saubere Technik, die ein erlaubtes Ziel erreicht und mit leichtem Kontakt trifft, wird je nach Schwierigkeitsgrad mit folgenden Trefferpunkten bewertet (die Punkte können bei verschiedenen Verbänden variieren):
Leichtkontakt Beim Leichtkontakt wird meist auf Matten gekämpft. Das Ziel ist es, mehr Treffer als der Gegner zu erzielen, wobei sich die Punkte je nach Verband an denen im Semikontakt orientieren. Im Gegensatz zum Semikontakt wird nicht nach jedem erzielten Treffer unterbrochen, sondern weitergekämpft. Das Tragen von Schutzausrüstung (geschlossene, meist 10 oz Handschuhe bei Männern, 10 oz bei Frauen, Fuß- und Schienbeinschutz, Kopfschutz, Tiefschutz, Bandagen, Brustschutz bei Frauen und natürlich ein Gebissschutz) ist Pflicht. Leichtkontakt ist technisch und vor allem konditionell sehr fordernd und anspruchsvoll. Jede Runde ist durch jeden Punktrichter einzeln zu bewerten. Die Bewertungen einer Runde sollen nach der Anzahl der tatsächlichen Treffer erfolgen. Außerdem kann nach jeder Runde ein Hilfspunkt für die bessere Technik und Taktik vergeben werden, der sich nach folgenden Kriterien zusammensetzt:
Vollkontakt Die Vollkontaktvariante des Kickboxens wird im Gegensatz zu den anderen Kampfstilen in einem Boxring ausgetragen. Dabei kann der Kampf nicht nur über Punkte gewonnen werden, sondern auch durch K. O. Dies kann sowohl durch einen Niederschlag des Gegners (K. O.) erfolgen, wie auch durch die Kampfunfähigkeit des Gegners (technischer K. O.). Bei manchen Vollkontaktkämpfen sind Tritte gegen die Oberschenkel erlaubt (Fullcontact mit Lowkicks). Punktewertung (die Angaben können abhängig vom jeweiligen Verband abweichen):
K-1 Dieses Regelwerk, welches von der japanischen Kampfsportorganisation K-1 entwickelt wurde und viele Ähnlichkeiten mit dem Thaiboxen aufweist, wurde aufgrund der Popularität der K-1-Wettkämpfe auch von traditionellen Kickboxverbänden wie der WAKO in ihr Programm aufgenommen. Neben Lowkicks sind hierbei auch Kniestösse zum Kopf und Körper des Gegners erlaubt. Punktewertung (die Angaben können abhängig vom jeweiligen Verband abweichen):
Formen Außerdem findet sich auch die Disziplin des Formenlaufes wieder – die Kata. Auch im Kickboxen und dessen Turnieren, gibt es Sportler, die die Tradition vieler Kampfsportarten und Kampfkünste verbinden, indem sie auf Musik/ohne Musik und mit/ohne Waffen eine Kata laufen. Grundsätzlich wird somit ein Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner dargestellt, bei dem eine Aneinanderreihung verschiedenster Techniken gezeigt wird. Diese können sowohl defensiver als auch offensiver Weise sein. Die WAKO unterscheidet hier in verschiedene Altersklassen und grundlegend vier verschiedene Unterkategorien.
ENTSCHEIDUNGEN Folgende Entscheidungen können einen Kampf beenden:
ALTERSKLASSEN
Kämpfer unter 18 Jahren dürfen an Turnieren nur mit schriftlicher Erlaubnis des Erziehungsberechtigten teilnehmen. In dem Jahr, in dem ein Sportler das 16. bzw. 18 Lebensjahr vollendet, ist dieser berechtigt, noch in der zu Beginn des Jahres begonnenen Altersklasse weiter zu kämpfen. Der Kämpfer kann auch in der neuen Altersklasse starten, kann jedoch bei einem Turnier nicht in zwei verschiedenen Altersklassen antreten. GEWICHTSKLASSEN Semi- und Leichtkontakt Männer und Junioren
Frauen
Vollkontakt / K-1 Männer und Junioren
Frauen
Quelle: Wikipedia |